Reichstag
Im Reichstag Berlin kann man dem Deutschen Bundestag bei der Arbeit zuschauen. Das Reichstagsgebäude steht am Platz der Republik in Berlin ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Die Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes können kostenlos besichtigt werden. Der zwischen 1884 und 1894 errichtete Reichstag gehört zweifelsohne zu den wichtigsten und besten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Hier erhalten Sie Informationen zum Reichstag in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Reichstag Berlin: Geschichte & Fakten des Reichstagsgebäudes
Das Reichstagsgebäude ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Jedoch sind mit dem Gebäude bedeutende Wendepunkte und Ereignisse der deutschen Geschichte verbunden. So wurde durch den SPD-Politiker Philipp Scheidemann am 9. November 1918 vom Balkon am am Westportal die Republik ausgerufen und damit das Ende des Kaiserreichs markiert. Zu den dunklen Kapiteln zählt zweifelsohne der „Reichstagsbrand“, welcher den Plenarsaal und die Kuppel vollständig zerstört. Dieser ereignete sich am Abend des 27. Februar 1933 und nutze nur einen – Hitler und die Nazis – welche mithilfe der Reichstagsbrandverordnung ihre Macht festigen konnten. Und auch die rote Fahne der Sowjetunion als Symbol über den Sieg über das „Dritte Reich“ am 30. April 1945, welche durch zwei zwei Rotarmisten auf dem Gebäude geschwenkt wurden, sind ein Bild in der Geschichte des Reichstags.
Reichstag Berlin: Architektur des Reichstagsgebäude
Erbaut wurde der Reichstag Berlin von 1884 bis 1894 nach Plänen von Paul Wallot. Davor wurde aber lange über ein passendes Grundstück und später zur Auswahl des Architekten und des Entwurfs diskutiert. Im ersten Wettbewerb, an dem über hundert Architekten 1872 teilnahmen, setzte sich noch Ludwig Bohnstedt aus Gotha durch. Jedoch wurde die Entscheidung aufgrund der lang andauernden Grundstückssuche nochmals revidiert und 1882 ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben. Bei diesem setzte sich Paul Wallot aus Frankfurt am Main durch. Am 9. Juni 1884 wurde der Grundstein gelegt.
Der Entwurf von Wallot verband Elemente aus Renaissance, Barock und Klassizismus. Die Außenform enthielt hauptsächlich Formen der italienischen Hochrenaissance (Neorenaissance). Wallot verband diese mit einigen Elementen der deutschen Renaissance, mit etwas Neobarock und einer damals hochmodernen Stahl- und Glaskonstruktion der Kuppel. Probleme gab im übrigen bei der Umsetzung der Kuppel durch Planänderungen. Deren Höhe musste am Ende von 85 auf knapp 75 Meter reduziert werden. Zudem erhielt sie eine relativ leichte, technisch anspruchsvolle Konstruktion aus Stahl und Glas. Durch Verbindung der unterschiedlichen Elemente erschien das Bauwerk entsprechend repräsentativ und monumental.
Nach dem Krieg konnte der schwerbeschädigte Reichstag nicht weiter genutzt werden. Die Kuppel musste 1957 aus statischen Gründen gesprengt werden. Ein erster Umbau begann im Jahre 1957 durch Paul Baumgarten. Dabei wurde der Plenarsaal durch Baumgarten verglast. Die historischen Züge des Gebäudes wurde dabei zurückgedrängt.
Zweite Umbauphase ab 1994 – Glaskuppel von Sir Norman Foster
Ab 1994 erfolgte eine zweite Umbauphase. Der britische Architekt Sir Norman Foster setzte seine Entwürfe, welche als auffälligste Neuerung eine gläserne Kuppel vorsahen.
Die aufgelagerte, begehbare Kuppel misst 38 Meter im Durchmesser und hat eine Höhe von 23,5 Metern. Das 800 Tonnen schwere Bauwerk aus Stahl und Glas hat sich zur vielbesuchten Attraktion und zu einem Wahrzeichen Berlins entwickelt. Allein das verwendete 3000 m² Glas hat eine Masse von etwa 240 Tonnen.
Am 19. April 1999 war der Umbau abgeschlossen und es fand die symbolische Schlüsselübergabe an den Präsidenten des Deutschen Bundestages sowie eine erste Plenarsitzung statt.
Inschrift
Die noch heute erhaltene Giebelinschrift „Dem Deutschen Volke“ wurde – aufgrund einer lebhafte publizistische Debatte und der damaligen Ablehnung durch den Kaiser – erst im Jahre 1916 – also 20 Jahre nach Fertigstellung – hinzugefügt.
Verhüllter Reichstag durch Christo und Jeanne-Claude
In die Geschichte eingegangen ist auch die Verhüllung des Reichstags. Das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude hatten bereits 1971 das Projekt „Verhüllter Reichstag“ propagiert. Aber erst im Sommer 1995 wurde der Reichstag komplett durch eine rund 100.000 Quadratmeter großen, silberfarbenen Plane für zwei Wochen verhüllt. Durch diese Aktion wurde der Reichstag weltberühmt.
Besucherzahlen pro Jahr
Jedes Jahr besuchen etwa eine Million Besuchern den Berliner Reichstag.
Adresse
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Öffnungszeiten
Die Sehenswürdigkeit ist täglich von 8 bis 24 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist um 22 Uhr.
Ticketpreise
frei
Hinweise: Die Besichtigung von Kuppel und Dachterrasse ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Anmeldungen können unter www.bundestag.de erfolgen. Über Sperrungen der Kuppel informiert die Homepage des Bundestages. Oder nutzen Sie am besten eine geführte Tour um viele interessante Fakten von einen erfahren Guide zu erfahren.